Höhensperre zwischen der Wupper und der Brambecke

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Wallgraben zwischen der Wupper und der Brambecke

Lage

Auf einem Höhenzug zwischen der Wupper bei Wuppertal-Beyenburg und deren Zufluss Brambecke exakt auf der Stadtgrenze zwischen Schwelm und Ennepetal.

Verlauf

Der rund 500m lange Wallgraben beginnt im zur Wupper abfallenden bewaldeten Steilhang oberhalb des Flusses in Höhe des Beyenburger Klosters. Der Anfang ist nicht ohne Absturzgefahr erreichbar, da das Gelände dort extrem steil abfällt. Der Wallgraben erklimmt von dort den Höhenzug, auf dem als Höhenweg heute ein Fels-/Waldweg den Wallgraben kreuzt. Ab dem Höhenweg folgt der Wallgraben in gerader Linie den flacheren Hang hinab zum Bach Brambecke, wo er in Tallage endet.

Der Wallgraben bildet hier nicht nur die Waldgrenze, sondern zugleich die Stadtgrenze zwischen den Städten Schwelm und Ennepetal. In der Literatur wird der Wallgraben nicht genannt.

Bodenfunde

Die Bodenfunde entsprechen der Verlaufsbeschreibung.

Entstehungszeit und -zweck

Von der arttypischen Form her dürfte diese Landwehr eine Wegsperre eines Höhenwegs sein. Der Höhenweg ist zwar erst ab Beginn der 19. Jahrhunderts kartografisch belegt, könnte aber von seinem Verlauf her eine kurze Querverbindung zwischen zwei Altstraßen, zum einem der aus Richtung Halver kommenden Frankfurter Straße (Altstraße Frankfurt - Essen) Richtung Schwelm und der Heerstraße von Köln nach Dortmund gewesen sein, die am westlichen, dort auslaufenden Fuß des Höhenzugs an der heutigen Porta Westfalica über eine seit dem Mittelalter belegten Brücke bei Beyenburg die Wupper querte. Während die Heerstraße aufgrund des Felsriegels bei der Porta Westfalica einem Bogen in westliche Richtung über Weuste und Vesterberg schlug, um nördlich der Brambecke Richtung Schwelm zu führen, erklomm der mutmaßliche Höhenweg den Felsriegel in östliche Richtung südlich des Bachs.

Obwohl der Wallgraben unmittelbar benachbart zur jenseits der Wupper gelegenen Freiheit Beyenburg des Herzogtums Berg ist, bei der sich bis zum dreißigjährigen Krieg auch die bergische Burg Beyenburg und der Amtssitz des bergischen Amts Beyenburg befand, lag er bis 1806 territorial auf dem Gebiet der Grafschaft Mark.

Es ist unklar, wann die Landwehr erbaut wurde und welche Herrschaftverwaltung sie errichtete und eine anzunehmende Kontrollstelle am Höhenweg betrieb. Denkbar ist eine bergische Anlage, denn sie ist sehr nah am bergischen Machtbereich der Beyenburg und könnte die Aufgabe gehabt haben den zur Beyenburg kommenden Verkehr zu kontrollieren oder ganz zu verhindern. Ein märkisches Gegenstück könnte dabei die Landwehr bei Hölzerne Klinke ein paar hundert Meter weiter östlich gewesen sein. Dagegen spricht die territoriale Lage in der Grafschaft Mark und der Umstand, dass sich der Graben auf der westlichen Seite des Walls befindet und damit als Annäherungshindernis gegen Beyenburg gerichtet ist.

Unter der Bezeichnung Landwehr Teilstück III' ist der Wallgraben als Bodendenkmal der Stadt Ennepetal unter Schutz gestellt.

Geodaten

Das Landwehrstück nach Bodenfunden als Google Earth KMZ-Datei

Bilder

Der Wallgraben Kommt den Steilhang von der rund 75m tiefer liegenden Wupper hoch. Das Ende des Wallgrabens im immer steiler werdenden Geländes ist ohne Sicherungsmaßnahmen nur unter großer Abstuzgefahr erreichbar.
Der gut erhaltene Wallgraben zieht sich steil den Hang zum Höhenweg hinauf.


Die Höhe des Walls jenseits des Höhenwegs beträgt gute 1,5 Meter
Der Wallgraben zieht sich den flacheren Hang zur Brambecke hinab und bildet sowohl Wald-, als auch Stadtgrenze.


Blick in Gegenrichtung.
Das Ende des Wallgrabens im Talgrund der Brambecke.


Verweise