Elberfelder Landwehr: Unterschied zwischen den Versionen

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==== Theorien über den Verlauf nördlich von Westen ====
==== Theorien über den Verlauf nördlich von Westen ====
'''Theorie 1:''' Die erste Theorie geht davon aus, dass sich die Landwehr nördlich des Stübchensbergs (Weinberg) dem Lauf des [http://de.wikipedia.org/wiki/Mirker_Bach Mirker Bachs] in Richtung Nordosten folgte und bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Hatzfeld_(Wuppertal) Hatzfeld] oder Horath auf die Barmer Linie traf. Gestützt wird diese Theorie vor allen durch die Etymologie. Mirker Bach ist eine Ableitung von Marker Bach, Markbach ( = Grenzbach), der Oberlauf heißt Hohenhagener Bach, ein weiterer Quellbach Hager Bach, dortige Wohnplätze Auf'm Hagen, In der Hagerbeck und Hohenhagen. Ein Hagen (vgl. Hecke, Hain) war ein umfriedeter Bereich, ist aber auch als Flur nahe einer Landwehr deutbar, die ja auch aus einer Hecke (dem Gebück und Gedörn) bestand und als Befestigungslinie zur Einfriedung eines Gebietes diente.
'''Theorie 1:''' Die erste Theorie geht davon aus, dass sich die Landwehr nördlich des Stübchensbergs (Weinberg) dem Lauf des [http://de.wikipedia.org/wiki/Mirker_Bach Mirker Bachs] in Richtung Nordosten folgte und bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Hatzfeld_(Wuppertal) Hatzfeld] oder Horath auf die Barmer Linie traf. Gestützt wird diese Theorie vor allen durch die Etymologie. Mirker Bach ist eine Ableitung von Marker Bach, Markbach ( = Grenzbach), der Oberlauf heißt Hohenhagener Bach, ein weiterer Quellbach Hager Bach, dortige Wohnplätze [http://de.wikipedia.org/wiki/Auf%27m_Hagen_(Wuppertal) Auf'm Hagen], In der Hagerbeck und [http://de.wikipedia.org/wiki/Hohenhagen_(Wuppertal) Hohenhagen]. Ein Hagen (vgl. Hecke, Hain) war ein umfriedeter Bereich, ist aber auch als Flur nahe einer Landwehr deutbar, die ja auch aus einer Hecke (dem Gebück und Gedörn) bestand und als Befestigungslinie zur Einfriedung eines Gebietes diente.


Historisch gestützt wird diese Theorie durch eine hochmittelalterliche Gerichtsgrenze. Hermann Kießling weist darauf hin, dass in einer Grenzbeschreibung aus dem 16. Jahrhunderts der westfälischen Freigrafschaft Volmarstein (hervorgegangen aus einem kölnischen, von der Burg Volmarstein seit 1100 verwalteten Gerichtsbezirks Wetter) der Verlauf der Grenze im Bereich von Kapellen auf den Wuppertaler Südhöhen bis zur Hofschaft Westen identisch mit dem nachgewiesenen Landwehrverlauf ist. Diese Grenzbeschreibung beschreibt den weiteren Grenzverlauf entlang dem Mirker Bach nach Horath oder zur Hohrather Schanze, möglicherweise ist die Landwehr auch nördlich von Westen dieser Grenze gefolgt.
Historisch gestützt wird diese Theorie durch eine hochmittelalterliche Gerichtsgrenze. Hermann Kießling weist darauf hin, dass in einer Grenzbeschreibung aus dem 16. Jahrhunderts der westfälischen Freigrafschaft Volmarstein (hervorgegangen aus einem kölnischen, von der [http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Volmarstein Burg Volmarstein] seit 1100 verwalteten Gerichtsbezirks Wetter) der Verlauf der Grenze im Bereich von [http://de.wikipedia.org/wiki/Kapellen_(Wuppertal) Kapellen] auf den Wuppertaler Südhöhen bis zur Hofschaft Westen identisch mit dem nachgewiesenen Landwehrverlauf ist. Diese Grenzbeschreibung beschreibt den weiteren Grenzverlauf entlang dem Mirker Bach nach Horath oder zur [http://de.wikipedia.org/wiki/Horather_Schanze Hohrather Schanze], möglicherweise ist die Landwehr auch nördlich von Westen dieser Grenze gefolgt.


Eine spätere (ungenaue) Abschrift dieses Textes lautet wie folgt:
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In heutiger Sprache und Topographie: "''... hoch zu Kapellen'' (bei Lichtscheid)''. Bei Kapellen den Böhler Bach'' (anschließend Bendahler Bach) ''hinab zur Wupperfurt beim Köningshof'' (?, vielleicht Bönings Hof)'', nach der Hardt'' (Markenberg = Grenzberg)'' über Bredt Richtung Elberfeld, hinter dem Haus des Pampes her, dem Mirker Bach hoch, der in die Wupper fließt, und vor der Mirke nach Hamersbalken'' (vllt. Hammerkloth ?)'' hoch. Von Hamersbalken bis hoch nach Vladehardt'' (vllt. Flanhardt ?) '', den Siefen herab zum Bach Hintzbecke'' (?, nicht identifizierter Bach)'', die Hintzbecke hoch nach Horath''".  
In heutiger Sprache und Topographie: "''... hoch zu Kapellen'' (bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Lichtscheid Lichtscheid])''. Bei Kapellen den Böhler Bach'' (anschließend [http://de.wikipedia.org/wiki/Bendahler_Bach Bendahler Bach]) ''hinab zur Wupperfurt beim Köningshof'' (?, vielleicht Bönings Hof)'', nach der [http://de.wikipedia.org/wiki/Hardtberg_(Wuppertal) Hardt]'' (Markenberg = Grenzberg)'' über Bredt Richtung Elberfeld, hinter dem Haus des Pampes her, dem Mirker Bach hoch, der in die Wupper fließt, und vor der Mirke nach Hamersbalken'' (vllt. [http://de.wikipedia.org/wiki/Am_Hammerkloth Hammerkloth] ?)'' hoch. Von Hamersbalken bis hoch nach Vladehardt'' (vllt. Flanhardt ?) '', den Siefen herab zum Bach Hintzbecke'' (?, nicht identifizierter Bach)'', die Hintzbecke hoch nach Horath''".  


Die Freigrafschaft Volmarstein ist ein bemerkenswertes Konstrukt. Zunächst für einen weiten Bereich im Umkreis zuständig für die Halsgerichstbarkeit in den kurkölnischen Einflussgebiet zwischen Elberfeld und Hagen, fiel sie mit der Eroberung der Burg Volmarstein 1324 endgültig in märkische Hände. Auch nachdem sich Berg und Mark das Gebiet an der mittleren Wupper untereinander aufteilten und nun dort genau definierte Territorien nun aneinander grenzten, so galt der Gerichtsbezirk der Feigrafschaft dennoch noch lange über die Territorialbildung hinaus, auch wenn sie nach und nach die Zuständigkeit als eigener Rechtsbezirk verlor. Eine Landwehr als Sicherung dieses Gerichtsbezirks ist dann noch vor der bergisch-märkischen Territorialbildung zu datieren und würde vermutlih auch die übrige Grenze der Freigrafschaft umfassen.
'''Theorie 2:''' Eine zweite Theorie von [https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm Engels Wilhelm Engels] geht davon aus, dass die Landwehr in Höhe des Haus Nummer 252 den Mirker Bach und die heutige Uellendahler Straße überquerte und nach Norden verlief. Das alte Fachwerkhaus an dieser Stelle könnte laut Engels ein Zollhaus mit Schlagbaum gewesen sein.
In leichter Abwandlung dieser Theorie wird daher auch eine Bachquerung weiter westlich in Höhe der Einmündung der Kohlstraße diskutiert. Dort ist eine Ortsbezeichnung [http://de.wikipedia.org/wiki/Am_Schlagbaum Am Schlagbaum] an der Einmündung der ''Kohlstraße'' in die ''Uellendahler Straße'' durch die Urkatasterkarte von 1824/25 und der ''Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf'' des [http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_von_Viebahn_(Statistiker) Johann Georg von Viebahn] von 1836 belegt. Dieser Schlagbaum könnte wohl auch eine Wegsperre an dem alten Kohlenweg nach Elberfeld (die heutige ''Kohlstraße'') oder an der damaligen Chaussee im Tal (heute die ''Uellendahler Straße'') gewsen sein. In den Urkunden aus dem Jahr 1675 werden Wiesen "vom Haken (heute: [http://de.wikipedia.org/wiki/Am_Haken Am Haken] an der ''Uellendahler Straße'') bis unten an die Bach und Landwehr daselbst" erwähnt. Diese Wiesen können aber im ganzen Bereich Uellendahl oder Mirke gelegen sein.
1624 ist von "ein Stück Holz ann Essgens Länderei bei der Landwehr am Schlagbaum" die Rede. Ob diese Ländereien bei dem Schlagbaum bei Ostersbaum oder dem an der Kohlstraße gelegen haben, bleibt unklar. Die Barmer Famile Esken oder auch Esgen besaß in der Mirke allerdings nachweislich Grund. Ein weiteres Indiz für einen Landwehrverlauf nördlich des Mirker Bachs ist auch der Wohnplatz/Kotten [http://de.wikipedia.org/wiki/An_der_Lanter An der Lantert] im oberen Bereich der ''Kohlstraße'' Höhe Einmündung ''Domagkweg''. Das häufig vorkommende dialektische Toponym ''Lantert'' (''Lante'', ''Lanfert'', etc.) ist unzweifelhaft eine Ableitung von dem Begriff Landwehr. Dieser Theorie nach soll die Landwehr die heutige ''Kohlstraße'' und den heutigen ''Westfalenweg'' auf dem Höhenrücken (Wasserscheide zwischen den Flusssystemen Wupper und Ruhr) überquert haben und talwärts in Richtung [http://de.wikipedia.org/wiki/Untenrohleder Untenrohleder] / [http://de.wikipedia.org/wiki/Obensiebeneick Obensiebeneick] verlaufen sein. Als Indiz führt Engels den Flurnamen Schneis nördlich des Westfalenwegs an, der für die Schneise stehen könnte, die die Landwehr in die Landschaft geschlagen hat. Möglicherweise verweisen beide Toponyme aber nur auf eine Höhensperre des heutigen, auf dem Höhenrücken verlaufenden Westfalenwegs.


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Version vom 31. Dezember 2013, 11:46 Uhr

Die Elberfelder Landwehrlinie

Lage

Vom Wuppertaler Norden südwärts bis nach Beyenburg, anschließend im nördlich und östlichen Radevormwald und dem östlichen Wipperfürth entlang der Grenze zu Breckerfeld und Halver bis nach Marienheide-Krommenohl.

Einführung

Die Elberfelder Linie ist eine der längsten durchgehenden Landwehrlinien im Bergischen Land. Sie trennte innerhalb von Wuppertal die bergischen Ämter Elberfeld und Beyenburg (heute Stadtteilgrenze zwischen Elberfeld und Barmen), durchquerte im Gebiet des Olscheids (heute Bereich Herbringhausen/Marscheid) das Kirchspiel Lüttringhausen bis zur Beyenburg und wechselte dort die Wupperseite. Nun entlang der bergischen-märkischen Grenze verlaufend schützte sie anschließend das bergische Radevormwald vor dem märkischen Kirchspielen Schwelm und Halver entlang Spreeler Bach, Borbach, Freebach und Ennepe. Bei Radevormwald-Kottmannshausen überquerte sie die Bever und verlief durch Wipperfürth-Kreuzberg bis zur heutigen Kerspetalsperre, wo sie bei Wipperfürth-Ohl wieder die Wupper überquerte. Auf der südlichen Seite folgte sie dem Fluss bis Marienheide-Krommenohl, wo sie nach bisheriger Kenntnis nördlich der Wupper blind auslief.

Ein Abzweig bei Wipperfürth-Dahl führte sogar weiter nach Süden bis zur Agger bei Engelskirchen.

Im Bereich Wuppertal verläuft sie westlich parallel zur Barmer Landwehrlinie und ab der Bever östlich parallel zur Landwehrlinie Ispingrade-Horpetal.

Verlauf

Der urkundlich gesicherte nördliche Beginn der Elberfelder Landwehr liegt im Bereich der Barmer Hofschaft Westen südlich dem Stübchensberg nördlich des Wuppertaler Wohnquartiers Ostersbaum. Aber wie bei der Barmer Landwehrlinie ist auch hier davon auszugehen, dass sie noch weiter in nördliche Richtung führte. Da keinerlei Bodenspuren mehr vorhanden sind und auch die Urkunden sich dazu weitgehend ausschweigen, haben sich drei Theorien herausgebildet, die zu Erläutern sind.

Theorien über den Verlauf nördlich von Westen

Theorie 1: Die erste Theorie geht davon aus, dass sich die Landwehr nördlich des Stübchensbergs (Weinberg) dem Lauf des Mirker Bachs in Richtung Nordosten folgte und bei Hatzfeld oder Horath auf die Barmer Linie traf. Gestützt wird diese Theorie vor allen durch die Etymologie. Mirker Bach ist eine Ableitung von Marker Bach, Markbach ( = Grenzbach), der Oberlauf heißt Hohenhagener Bach, ein weiterer Quellbach Hager Bach, dortige Wohnplätze Auf'm Hagen, In der Hagerbeck und Hohenhagen. Ein Hagen (vgl. Hecke, Hain) war ein umfriedeter Bereich, ist aber auch als Flur nahe einer Landwehr deutbar, die ja auch aus einer Hecke (dem Gebück und Gedörn) bestand und als Befestigungslinie zur Einfriedung eines Gebietes diente.

Historisch gestützt wird diese Theorie durch eine hochmittelalterliche Gerichtsgrenze. Hermann Kießling weist darauf hin, dass in einer Grenzbeschreibung aus dem 16. Jahrhunderts der westfälischen Freigrafschaft Volmarstein (hervorgegangen aus einem kölnischen, von der Burg Volmarstein seit 1100 verwalteten Gerichtsbezirks Wetter) der Verlauf der Grenze im Bereich von Kapellen auf den Wuppertaler Südhöhen bis zur Hofschaft Westen identisch mit dem nachgewiesenen Landwehrverlauf ist. Diese Grenzbeschreibung beschreibt den weiteren Grenzverlauf entlang dem Mirker Bach nach Horath oder zur Hohrather Schanze, möglicherweise ist die Landwehr auch nördlich von Westen dieser Grenze gefolgt.

Eine spätere (ungenaue) Abschrift dieses Textes lautet wie folgt:

... up tho der Capellen. Van der Capellen neder dem siepen aff in Köningshofffvart in die Wipper neder tegen dem Markenbergh over die Bredenstein (Bredt) tho Elverfelde (Elberfeld) achter (=hinter, vgl. achtern) Pampestes hus her, die Markenbecke up, dar die in die Wipper flut, und vort die Marke bit up dem Hamersbalken. Van der Hamersbalken bit up die Vladehardt den sipen neder in die Hintzbecke, die Hintzbecke up wenthe Hoerode (Horath)

In heutiger Sprache und Topographie: "... hoch zu Kapellen (bei Lichtscheid). Bei Kapellen den Böhler Bach (anschließend Bendahler Bach) hinab zur Wupperfurt beim Köningshof (?, vielleicht Bönings Hof), nach der Hardt (Markenberg = Grenzberg) über Bredt Richtung Elberfeld, hinter dem Haus des Pampes her, dem Mirker Bach hoch, der in die Wupper fließt, und vor der Mirke nach Hamersbalken (vllt. Hammerkloth ?) hoch. Von Hamersbalken bis hoch nach Vladehardt (vllt. Flanhardt ?) , den Siefen herab zum Bach Hintzbecke (?, nicht identifizierter Bach), die Hintzbecke hoch nach Horath".

Die Freigrafschaft Volmarstein ist ein bemerkenswertes Konstrukt. Zunächst für einen weiten Bereich im Umkreis zuständig für die Halsgerichstbarkeit in den kurkölnischen Einflussgebiet zwischen Elberfeld und Hagen, fiel sie mit der Eroberung der Burg Volmarstein 1324 endgültig in märkische Hände. Auch nachdem sich Berg und Mark das Gebiet an der mittleren Wupper untereinander aufteilten und nun dort genau definierte Territorien nun aneinander grenzten, so galt der Gerichtsbezirk der Feigrafschaft dennoch noch lange über die Territorialbildung hinaus, auch wenn sie nach und nach die Zuständigkeit als eigener Rechtsbezirk verlor. Eine Landwehr als Sicherung dieses Gerichtsbezirks ist dann noch vor der bergisch-märkischen Territorialbildung zu datieren und würde vermutlih auch die übrige Grenze der Freigrafschaft umfassen.

Theorie 2: Eine zweite Theorie von Engels Wilhelm Engels geht davon aus, dass die Landwehr in Höhe des Haus Nummer 252 den Mirker Bach und die heutige Uellendahler Straße überquerte und nach Norden verlief. Das alte Fachwerkhaus an dieser Stelle könnte laut Engels ein Zollhaus mit Schlagbaum gewesen sein.

In leichter Abwandlung dieser Theorie wird daher auch eine Bachquerung weiter westlich in Höhe der Einmündung der Kohlstraße diskutiert. Dort ist eine Ortsbezeichnung Am Schlagbaum an der Einmündung der Kohlstraße in die Uellendahler Straße durch die Urkatasterkarte von 1824/25 und der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf des Johann Georg von Viebahn von 1836 belegt. Dieser Schlagbaum könnte wohl auch eine Wegsperre an dem alten Kohlenweg nach Elberfeld (die heutige Kohlstraße) oder an der damaligen Chaussee im Tal (heute die Uellendahler Straße) gewsen sein. In den Urkunden aus dem Jahr 1675 werden Wiesen "vom Haken (heute: Am Haken an der Uellendahler Straße) bis unten an die Bach und Landwehr daselbst" erwähnt. Diese Wiesen können aber im ganzen Bereich Uellendahl oder Mirke gelegen sein.

1624 ist von "ein Stück Holz ann Essgens Länderei bei der Landwehr am Schlagbaum" die Rede. Ob diese Ländereien bei dem Schlagbaum bei Ostersbaum oder dem an der Kohlstraße gelegen haben, bleibt unklar. Die Barmer Famile Esken oder auch Esgen besaß in der Mirke allerdings nachweislich Grund. Ein weiteres Indiz für einen Landwehrverlauf nördlich des Mirker Bachs ist auch der Wohnplatz/Kotten An der Lantert im oberen Bereich der Kohlstraße Höhe Einmündung Domagkweg. Das häufig vorkommende dialektische Toponym Lantert (Lante, Lanfert, etc.) ist unzweifelhaft eine Ableitung von dem Begriff Landwehr. Dieser Theorie nach soll die Landwehr die heutige Kohlstraße und den heutigen Westfalenweg auf dem Höhenrücken (Wasserscheide zwischen den Flusssystemen Wupper und Ruhr) überquert haben und talwärts in Richtung Untenrohleder / Obensiebeneick verlaufen sein. Als Indiz führt Engels den Flurnamen Schneis nördlich des Westfalenwegs an, der für die Schneise stehen könnte, die die Landwehr in die Landschaft geschlagen hat. Möglicherweise verweisen beide Toponyme aber nur auf eine Höhensperre des heutigen, auf dem Höhenrücken verlaufenden Westfalenwegs.